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Planung des Unplanbaren

Mann steht vor einem Hafen mit Schiffen und einem Hubschrauber und freut sich über die Flexibilität bei der Planung.Planung in unsicheren Zeiten

Aus der Corona-Krise kennen viele von uns noch das Thema Kurzarbeit – eine sinnvolle Sache, wenn es mal nicht so läuft, wie es laufen sollte. Aus der Geschichte wurde hier eine Planung für Krisenzeiten hergeleitet.

Das Thema Kurzarbeitergeld ist in Deutschland schon lange Bestandteil der Gesetzgebung und hat seinen Ursprung im Jahr 1910 im Rahmen des so genannten Kaligesetzes. Damals gab es Produktionsquoten, die zwischenzeitlich zur Stilllegung von Werken im Kalibergbau führten. Zur Überbrückung der Stilllegungszeiten wurde den Arbeitnehmern Kurzarbeitergeld aus staatlichen Mitteln gezahlt.

Klimakrise, Ukraine-Krieg und Corona erinnern mich daran, dass das Leben nicht 100-prozentig planbar ist. Planung dient normalerweise der Zielerreichung. Das heißt, es werden Maßnahmen eingeleitet, um schrittweise einen erwünschten Sollzustand zu erreichen. Was aber, wenn etwas nicht funktioniert, störende Faktoren dazukommen oder sogar die Prämissen falsch waren? Was passiert, wenn die Börse zusammenbricht und meine ETFs nichts mehr wert sind? Wie reagiere ich, wenn ich gekündigt werde oder meine Wohnstätte in Flammen aufgeht? Wie geht man mit dem Unvorhergesehenen und Unwahrscheinlichen um?

Planung mit Ressourcen-Puffer

Das Kurzarbeitsgeld ist ein schönes Beispiel dafür, wie Vater Staat das Unwägbare in der Arbeitswelt abpuffert. Es ist ein Beispiel für Ressourcen, die uns helfen, Ressourcen-Verluste auszugleichen. Ressourcen kann man in vielen Bereichen bilden z.B. durch finanzielle Rücklagen, Versicherungen oder auch Bindungsressourcen, also Netzwerke, auf die wir im Fall einer Krise zurückgreifen können.

Auch der gute alte Resilienzfaktor Akzeptanz ist im Fall, dass das Unvorhergesehene eintritt, hilfreich. Oder, um dies mit einem Zitat aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ zusammenzufassen: Keine Panik!

Was passiert, wenn die Planung zusammenbricht? Unser Zeitplan funktioniert nicht mehr – statt wie gewohnt Zeitkontingente bestimmten, geplanten Aufgaben zu widmen, müssen wir Zeitflächen neu füllen. Man könnte also Zeitkontingente anders verteilen – dazu müssen aber vorab Aufgaben definiert worden sein, die in diesem Fall aktiviert werden. D.h. man benötigt Flexibilität. Auch Flexibilität im Mindset, sodass der Wechsel zu anderen Aufgabenfeldern möglich ist.

Alternativ-Pläne

Eine gute Planung z.B. in Unternehmen plant das Unplanbare mit ein. Das geht über agiles Projektmanagement hinaus, bei dem es letztendlich auch um Zielerreichung geht. Anders ausgedrückt – es ist immer gut, einen Plan B zu haben. Oder sogar Plan C und Plan D. Der Ausstieg aus der Energieerzeugung durch fossile Brennstoffe ist dafür ein schönes Beispiel – Wind, Wasser, Sonne dienen alle zusammen als neue Energielieferanten. In einem meiner alten Unternehmen gab es den Bereich Diversifikation, um den Wandel in der Medienwelt aufzufangen.

Wie sieht euer Plan B aus? Oder vertraut ihr darauf, dass das Rad sich weiterdreht, so wie immer?

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