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Energie von Ego-States

Resilienz & Ego-States

Die Bedeutung psychischer Energie für die Resilienz:

Wie funktionale Persönlichkeitsanteile uns durch Krisen helfen

Resilienz, die Fähigkeit, Krisen und Herausforderungen zu bewältigen, wird oft als psychische Stärke bezeichnet. Doch was genau steckt dahinter? Ein zentraler Faktor ist die psychische Energie, die in unseren verschiedenen Persönlichkeitsanteilen, den sogenannten Ego-States, steckt. Diese Persönlichkeitsanteile sind nicht nur passive Elemente unseres Geistes, sondern verfügen über spezifische Energien, die in Krisen entscheidend sein können.

Ego-States und psychische Energie: Verborgene Kräfte unseres Selbst

Claire Frederick beschreibt Ego-States als „Energien der Persönlichkeit“, die sich im Laufe unseres Lebens durch die Interaktion mit der Umwelt formen. Sie entstehen oft aus der Notwendigkeit heraus, Probleme zu lösen oder Konflikte zu bewältigen. Jeder dieser Ich-Zustände besitzt seine eigenen Gefühle, Erinnerungen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse. Diese Teile unserer Persönlichkeit sind dabei nicht starr, sondern flexibel und können in Krisenzeiten aktiv werden – sofern sie über genügend psychische Energie verfügen.

John und Helen Watkins definieren Ego-States als organisiertes Verhaltens- und Erfahrungssystem, das von anderen Ich-Zuständen durch eine durchlässige Grenze getrennt ist. Dies zeigt, dass in uns eine Vielzahl an Ego-States existiert, die jeweils bestimmte Fähigkeiten oder Verhaltensweisen verkörpern. Diese können potenziell aktiviert werden, um mit neuen Herausforderungen umzugehen.

Resilienz durch funktionale Ego-States stärken

Nach C.G. Jung kann psychische Energie in Form potenzieller Kräfte ausgedrückt werden, die für psychologische Arbeit bereitstehen. Komplexe, also assoziative Einheiten aus Bildern, Gedanken und Gefühlen, werden durch psychische Energie handlungsfähig. Diese Energie ist der Schlüssel, um in Krisen jene Persönlichkeitsanteile zu aktivieren, die über die passenden Fähigkeiten verfügen, um das Problem zu lösen.

In Krisenzeiten zeigt sich oft, dass uns ein funktionaler Persönlichkeitsanteil mit genügend Energie fehlt. Um unsere Resilienz zu steigern, ist es notwendig, diesen Anteil zu identifizieren und mit Energie aufzuladen. Dies kann bedeuten, dass wir einen lange vergessenen Teil unserer Persönlichkeit, vielleicht aus der Kindheit, ins Bewusstsein rücken und ihm die Kraft geben, aktiv zu werden.

Dieser Prozess ist zwar arbeitsintensiv, aber wenn es gelingt, den richtigen Ego-State zu finden und ihn zu stärken, werden wir in der Lage sein, resilient auf schwierige Situationen zu reagieren. Die Bewusstmachung und Aktivierung dieser inneren Ressourcen stellt damit einen wesentlichen Schlüssel zur psychischen Widerstandsfähigkeit dar.

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