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Resilienz

Feedbackgespräche gestalten

Feedback Resilient im Feedbackgespräch durch Ziel- und Rollenklarheit

Viele Unternehmen setzen ihre Jahresfeedbackgespräche ans Ende des Jahres. Das ist ein guter Zeitpunkt, denn mit dem kalendarischen Ablauf des alten verbinden wir auch immer den Beginn des neues Jahres. Das heißt, wir sind mental auf Abschied und gleichzeitig auf Aufbruch und Neues eingestimmt.

Belastung oder Chance?

Als Arbeitnehmer habe ich Feedbackgespräche oft als belastend empfunden, da ich den Eindruck hatte, dass die Tendenz eher ist, die Unzulänglichkeiten der Vergangenheit auf den Tisch zu packen als positive Möglichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen. Diese Wahrnehmung kann aber auch sehr gut an einem gewissen Schema liegen, mit dem ich die Welt bzw. in diesem Fall meine Rolle im Unternehmen gesehen habe.

1. Selbstklärung

Um resilient mit Bewertungssituationen umzugehen, kann es daher sinnvoll sein, sich vorab zu fragen, ob man selbst eine gewisse Tendenz hat, sich z.B. als Opfer oder Benachteiligten oder etwa als überdurchschnittlich und außergewöhnlich zu betrachten. In dem einen Fall hätte man wahrscheinlich einen Wahrnehmungstrichter, der einen verleitet, nur das Negative im Feedbackgespräch zu sehen oder umgekehrt nur das Positive.

Hat man seine eigene Wahrnehmungsbias geklärt, hat man einen objektiveren Blick auf das eigentliche Feedbackgespräch. Für den optimalen Ablauf eines solches Gespräches gibt es bekannte Kriterien, die jede Führungskraft aber auch jeder Beschäftigte kennen sollte und leicht im Internet recherchierbar sind. Z.B. sollten die Botschaften konkret, angemessen, brauchbar und beschreibend und nicht wertend sein. Und auch für das Annehmen von Feedback gibt es empfohlene Verhaltensmuster, wie z.B. nicht in eine Rechtfertigungshaltung zu rutschen. Es ist dabei hilfreich, das Modell der vier Seiten einer Botschaft von Friedemann Schulz von Thun zu kennen, um sich fragen zu können, mit welchem Ohr man gerade zuhört.

Falls ein Feedbackgespräch nicht diesen Kriterien entspricht, nutzt es wenig, dem anderen dies vorzuwerfen und sich quasi zum Richter über die Einhaltung von Feedbackregeln aufzuschwingen.

 

2. Rollenklarheit

Um sich hier gut d.h. resilient aufzustellen, finde ich es wichtig, sich seiner Rollen im Gesprächsverlauf bewusst zu sein. Bin ich gerade Feedbackgeber oder -nehmer? Bin ich in meiner Rolle als Angestellter oder Führungskraft hier oder schwingen sozusagen private Bedürftigkeiten oder Ängste mit, was sich wohl nie so ganz von der Rolle trennen lässt? Kann ich die Rolle vom Feedback empfangenden zum Feedback gebenden Angestellten wechseln und meinem Vorgesetzten ebenfalls Feedback geben, denn dafür ist das Feedbackgespräch ebenfalls da? Je nach Rolle kann man sich dann entsprechend den bekannten Feedbackregeln verhalten.

3. Zielklarheit

Und: was will ich eigentlich gerade, welches Ziel verfolge ich? Empfehlenswert ist ein Annäherungsziel – denn dann habe ich den Blick nach vorne, auf die Zukunft gerichtet und genau darum sollte es in einem Feedbackgespräch gehen. Oder habe ich doch ein Vermeidungsziel, z.B. möglichst ungeschoren aus dem Feedbackgespräch herauszukommen oder jede Kritik an meiner Person/Rolle abzuwiegeln?

Das Feedbackgespräch ist meiner Meinung nach vor allen Dingen eine Chance für alle Beteiligten, das Morgen zu gestalten. Dabei ist es manchmal notwendig, einen kritischen Blick auf die Vergangenheit zu werfen oder auch diese entsprechend zu würdigen. Aber vor allen Dingen bietet es die Möglichkeit, aktiv Schritte in Richtung einer besseren Zukunft einzuleiten.

Gossip Talk fördert den Teamgeist

Gossip TalkLästern und Tratsch im Team

Oft überwiegt in Gruppengesprächen »negativer Tratsch« den „positiven Tratsch“ über Erfolge und Anerkennung. Beide Formen haben aber ihre spezifischen Vorteile für den Teamzusammenhalt. Was sind die jeweiligen Vorteile?

💬 𝙋𝙤𝙨𝙞𝙩𝙞𝙫𝙚 𝙀𝙛𝙛𝙚𝙠𝙩𝙚 𝙫𝙤𝙣 „𝙇ä𝙨𝙩𝙚𝙧𝙣“ 𝙛ü𝙧 𝙙𝙚𝙣 𝙏𝙚𝙖𝙢𝙜𝙚𝙞𝙨𝙩:

1. **Verbindet durch Gemeinsamkeiten**: Wenn Teammitglieder über Herausforderungen oder irritierende Erfahrungen sprechen, merken sie, dass sie oft ähnliche Erlebnisse teilen. Das schafft ein Gefühl von Vertrautheit und Solidarität.

2. **Hilft, Stress abzubauen**: Gelegentlich über schwierige Situationen oder Verhaltensweisen anderer zu sprechen, kann wie ein „emotionales Ventil“ wirken und so Spannungen abbauen, die sonst schwelend im Raum stehen könnten.

3. **Schafft Klarheit und setzt Grenzen**: Durch solche Gespräche können Teamnormen und Verhaltensregeln auf informelle Weise reflektiert und gestärkt werden – „Lästern“ kann helfen, ein gemeinsames Verständnis für akzeptables Verhalten zu etablieren.

🌈 𝙋𝙤𝙨𝙞𝙩𝙞𝙫𝙚 𝙀𝙛𝙛𝙚𝙠𝙩𝙚 𝙫𝙤𝙣 „𝙥𝙤𝙨𝙞𝙩𝙞𝙫𝙚𝙢 𝙏𝙧𝙖𝙩𝙨𝙘𝙝“ 𝙛ü𝙧 𝙙𝙚𝙣 𝙏𝙚𝙖𝙢𝙜𝙚𝙞𝙨𝙩:

1. **Fördert Zusammenhalt durch Anerkennung**: Indem Kolleg*innen Erfolge und positive Eigenschaften hervorheben, entsteht eine Atmosphäre der Wertschätzung. Das stärkt das Vertrauen und motiviert.

2. **Unterstützt Wohlbefinden**: Wenn Menschen positive Nachrichten und wertschätzende Anekdoten teilen, steigert das das allgemeine Wohlgefühl im Team und fördert eine positive Einstellung.

3. **Schafft eine Kultur des Lobens**: Ein Umfeld, in dem kleine Erfolge sichtbar gemacht und gefeiert werden, inspiriert dazu, das Beste in anderen zu sehen und anzuerkennen.

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: Tratsch in all seinen Formen – ob positiv oder leicht kritisch – kann den Teamgeist aufbauen, wenn er mit Bedacht eingesetzt wird. Die Kunst liegt darin, Räume zu schaffen, in denen sich die Kolleg*innen verstanden und wertgeschätzt fühlen, ohne dass negative Dynamiken entstehen.

👉 𝗪𝗶𝗲 𝘀𝗲𝗵𝘁 𝗶𝗵𝗿 𝗱𝗮𝘀? 𝗪𝗼 𝘇𝗶𝗲𝗵𝘁 𝗶𝗵𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗚𝗿𝗲𝗻𝘇𝗲 𝘇𝘄𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗳ö𝗿𝗱𝗲𝗿𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗺 𝗔𝘂𝘀𝘁𝗮𝘂𝘀𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗱 𝗱𝗲𝘀𝘁𝗿𝘂𝗸𝘁𝗶𝘃𝗲𝗺 𝗧𝗿𝗮𝘁𝘀𝗰𝗵?

#Teamzusammenhalt #Arbeitspsychologie #Kommunikation #PositiveKultur #Wertschätzung

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Persönlichkeitsstil kennen 

Resilienz & PersönlichkeitsstilResilienz: Den eigenen Persönlichkeitsstil kennen

 

Modell der Persönlichkeitsstile nach Paul Ware & Taibi Kahler

Ausgangspunkt des Modells, das der Psychiater und Psychotherapeut Paul Ware bei deiner Arbeit mit Jugendlichen entwickelt hat, ist die Annahme, dass ein Individuum verschiedene Möglichkeiten hat, sich an seine Ursprungsfamilie anzupassen, um zu überleben und um Erwartungen zu erfüllen.

Der Psychologe Taibi Kahler beschreibt in seinem Prozessmodell ebenfalls typische Verhaltensmuster, die eine Persönlichkeit auszeichnen.

In Anlehnung an psychiatrische Begrifflichkeiten benennt Paul Ware folgende Persönlichkeitsstile: histrionisch, zwanghaft, paranoid, schizoid, passiv aggressiv und antisozial. Kahler nannte seine Typen: Logiker, Empathiker, Beharrer, Rebell, Träumer und Macher.

 

Wir sind viele

Wie alle Modelle stell das Modell des Persönlichkeitstils eine Abstraktion der Realität dar, um die Vielfalt des beobachtbaren Verhaltens besser beschreiben zu können. Ein Mensch wird immer mehrere Stile zeigen, manche sind dabei dominanter als andere. Für die eigene Resilienz ist das Modell dahingehend sinnvoll, dass man hier eine Beschreibung eines für einen Stil typischen Verhaltens an sich selbst beobachten kann, um so typische und dysfunktionale Muster zu erkennen.

 

Persönlichkeitsstil vs. Persönlichkeitsstörung

Wir alle zeigen bestimmte Verhaltensmuster, die man mit den oben genannten Kategorien abbilden kann. Um ein Verhalten als Störung zu klassifizieren, muss es unseren Alltag oder den unserer Bindungspersonen derart bestimmen, dass wir oder der Partner davon gravierende Beeinträchtigung des Alltags hat. Anders ausgedrückt: skaliert man einen Stil von 0 – 10, wobei 10 bedeutet, dass der Stil und die damit einhergehenden Kosten besonders ausgeprägt sind, so ist der mittlere Bereich von 3 – 7 ein „normaler“ Persönlichkeitsstil und eben noch keine Störung.

 

Beispiel Histrioniker

Dem Histrioniker geht es Wichtigkeit. In der Kindheit musste er Abwertung und / oder Vernachlässigung von seinen Bezugspersonen erleben. Der Modell-Histrioniker wird also ein Verhalten zeigen, mit dem er Aufmerksamkeit und Bedeutung erregt. Er kann sich verführerisch oder rebellisch, laut oder auffallend benehmen. Getriggert wird dieses Verhalten vom Verhalten anderer, das vom Histrioniker dahingehend interpretiert wird, hier nicht wichtig genommen zu werden.

 

Das Muster durchbrechen

Kenne ich meinen Persönlichkeitsstil, kann ich versuchen, bei bekannten Triggern mir ein anderes, funktionaleres Verhalten anzutrainieren. Dies wirkt sich positiv auf meine Beziehungen aus, denn die anderen merken sehr wohl, wenn der Histrioniker „spielt“, um seine alten Bedürfnisse zu befriedigen, selbst wenn „das Spiel“ nicht immer konkret benannt werden kann. Gute Beziehungen aber sind wichtige Faktoren für die Resilienz. Mit einem authentischen Beziehungsnetzwerk lassen sich Krisen besser meistern, als wenn man alles alleine regeln muss.

Erfolgsgefühle primen 

Priming von ErfolgsgefühlenAuch kleinere Erfolge sehen, um eine resiliente Grundhaltung einzunehmen

Wie kann ich positive Ereignisse im Job (aber auch sonst) für meine Resilienz nutzen?

Priming

Die Verbindung eines Reizes mit einem Gedächtnisinhalt, sodass beim erneuten Auftauchen des Reizes auch der Gedächtnisinhalt aktiviert wird, nennt man Priming. Als Frage ausgedrückt – wie kann ich einen Erfolg so für mich verbuchen, dass ich dieses Gefühl auch in anderen Situation abrufen kann? Und zwar auch in Situationen, die mit einem geringeren Reiz aufwarten – man bekommt ja nicht jeden Tag einen Award verliehen.

Schemata

Kann ich überhaupt einen objektiven Erfolg (z.B. durch eine Preisverleihung) für mich „gut“ verbuchen? Habe ich vielleicht ein Schema oder einen Glaubenssatz, der Erfolg nicht mir selbst, sondern z.B. dem Zufall oder den Umständen zuschreibt? Und habe ich vielleicht ein Schema, das nur Erfolg durch Leistung anerkennt? Was ist mit z.B. dem Gewinn bei einer Tombola? Kann ich das auch positiv verbuchen?

Dopamin

Dieser Neurotransmitter beeinflusst unsere Motivation und unser zielgerichtetes Verhalten und bestimmt den Einfluss von Belohnung auf unsere Lernprozesse. Dank der Neuroplastizität unseres Gehirns könnten wir also lernen, auch bei kleineren Erfolgen die Dopamin-Ausschüttung anzukurbeln und dies als Belohnung zu empfinden. 

Ich brauche also ein Schema, das mir erlaubt, Erfolg positiv und vielleicht auch leistungsunabhängig zu bewerten. Die Gefühle, die ich in einer eindeutig erfolgreichen Situation habe, kann ich achtsam registrieren und abspeichern. Dadurch prime ich meine Fähigkeit, Erfolg für mich anzuerkennen. Im Alltag bzw. Job schaue ich nun wiederum achtsam auf mögliche erfolgreiche Situationen, die ich dann mit dem Gefühl des „großen Erfolgs“ verknüpfe. Dadurch lerne ich, dass der Erfolg auch in kleineren Portionen zu haben ist. Viel Glück dabei!

Kommt es dann zu einer krisenhaften Situation, kann ich dank einer Haltung, das Glück auch in kleinen Dingen sehen zu können, dieser resilient entgegentreten.

#Resilienz #Priming #Erfolg

Entscheidungen & Motivation 

Resilienz und MotivationKosten-Nutzen-Rechnung in Krisen

Auch in Krisen müssen wir Entscheidungen treffen, aber das fällt uns oft genau dann besonders schwer. Denn die Konsequenzen der Entscheidungen beeinflussen den Verlauf der Krise. Wenn wir nicht vorhersehen können, was wir bewirken werden, kann uns das im Falle einer Krise auch lähmen.

Soll ich wirklich kündigen, weil mein narzisstischer Chef mich krank macht? Darf ich mir den bitter benötigten Urlaub gönnen, obwohl ich gerade kein Geld dafür habe? Bleibe ich in meiner depressiven Episode einfach im Bett liegen, auch wenn ich weiß, dass mir das auch nicht hilft?

Das Rubikon-Modell

Ein motivationspsychologisches Modell ist das sogenannte Rubikon-Modell. Die erste Phase ist danach die Abwägephase, an deren Ende man eine Entscheidung trifft und damit den »Rubikon« überschreitet. In einer Krise wäre die Motivation natürlich, die Krise mit dieser Entscheidung zu beenden.

Es gibt Entscheidungen, die einem leicht fallen. Die Wunde blutet? Dann verarzten wir sie! Doch andere Entscheidungen fallen uns dagegen wirklich schwer. Die Ehe funktioniert nicht mehr, dann…?

Zürcher Ressourcen Modell

Auch das Zürcher Ressourcen Modell arbeitet mit dem Rubikon-Modell. Dabei ist es wichtig ein sogenanntes Motto-Ziel zu formulieren. Wichtig ist dabei, seine bewussten Motive und unbewussten Bedürfnisse zu kennen. Das ist sicherlich ein Modell, mit dem man auch in Krisen arbeiten kann.

Klärungsorientierte Psychotherapie

Mir persönlich gefällt ein Element, dass auch in der klärungsorientierten Psychotherapie eine Rolle spielt: die Kosten-Nutzen-Rechnung. In einem therapeutischen Setting würde man sich hierbei mit Schematas, Beziehungs- und Verhaltensmustern auseinandersetzen. Aber auch in Krisen kann man gut eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen, um zu einer Entscheidung zu kommen.

Wenn ich weiterhin in einer belastenden Arbeitssituation bleibe, verdiene ich zwar Geld für die Miete, werde aber krank und dann irgendwann arbeitsunfähig! Wenn ich weiterhin in dieser dysfunktionalen Beziehung bleibe, kann ich zwar eine Familie haben, bin aber nicht mehr ich selbst.

Mit diesen Wenn-Dann-Plänen (Implementation Intentions), die man auch in anderen Phasen der Zielerreichung einsetzen kann, und einer Kosten-Nutzen-Rechnung, hat man ein gutes Toolset, um resilienter in Krisen agieren zu können.

#resilienz #motivation #mutzurveränderung #RubikonModell

Akzeptanz & Entscheidungen 

Akzeptanz und Entscheidungen Entscheidung gefragt!

Im Leben stehen wir oft vor schwierigen Entscheidungen, bei denen es keine klaren richtigen oder falschen Antworten gibt. Besonders in Situationen, in denen die eigenen Werte mit den äußeren Umständen kollidieren, fällt es schwer, eine Entscheidung zu treffen.

Wie können wir ein Dilemma lösen?

Doch was passiert, wenn wir uns für einen Weg entscheiden – und dann unsicher werden, ob es der richtige war? Der entscheidende Punkt ist nicht nur die Entscheidung selbst, sondern wie wir danach damit umgehen. Akzeptanz spielt dabei eine zentrale Rolle.

Eine Entscheidung ist nicht endgültig!

Stellen wir uns eine häufige Situation vor: Man ist krank, könnte aber theoretisch im Home-Office arbeiten. Die Frage stellt sich: Sollte ich mich wirklich krankschreiben lassen, obwohl ich arbeiten könnte? Dieses Dilemma zwischen Selbstfürsorge und dem Gefühl, gegenüber Kollegen oder dem Arbeitgeber loyal sein zu müssen, kennen viele. In solchen Momenten fühlt es sich so an, als gäbe es keine “richtige” Entscheidung. Man ist hin- und hergerissen, und oft bieten die eigenen Werte keine klaren Kriterien, um eine der beiden Optionen eindeutig zu bevorzugen.

Der Schlüssel zur Lösung dieser Unsicherheit ist jedoch nicht immer die Wahl selbst, sondern wie wir uns danach verhalten.

Akzeptanz als Resilienzfaktor

Akzeptanz ist ein wichtiger Faktor für Resilienz. Oft wird sie als Mittel gesehen, um schwierige oder unveränderliche Situationen zu ertragen. Doch es geht auch darum, die eigenen Entscheidungen anzunehmen, nachdem sie getroffen wurden. Wir können den Lauf der Zeit nicht ändern und sollten uns daher nicht ständig fragen, ob die Entscheidung richtig war. Grübeln bringt uns nicht weiter. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, was als Nächstes ansteht.

Haben wir uns zum Beispiel entschieden, trotz einer Erkältung zu arbeiten, können wir diese Entscheidung akzeptieren. Gleichzeitig bleibt immer die Möglichkeit, die Situation später neu zu bewerten und eine andere Entscheidung zu treffen. Wichtig ist, dass wir uns die Zeit geben, um unsere Wahl zu reflektieren und zu akzeptieren – und dann den nächsten Schritt zu gehen.

Akzeptanz bedeutet nicht, für immer an einer Entscheidung festzuhalten. Aber wenn man eine getroffene Entscheidung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt der Neubewertung akzeptiert, müssen wir uns nicht mit Grübeln und Zweifeln herumplagen.

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Energie von Ego-States

Resilienz & Ego-StatesDie Bedeutung psychischer Energie für die Resilienz

 

Wie funktionale Persönlichkeitsanteile uns durch Krisen helfen:

Resilienz, die Fähigkeit, Krisen und Herausforderungen zu bewältigen, wird oft als psychische Stärke bezeichnet. Doch was genau steckt dahinter? Ein zentraler Faktor ist die psychische Energie, die in unseren verschiedenen Persönlichkeitsanteilen, den sogenannten Ego-States, steckt. Diese Persönlichkeitsanteile sind nicht nur passive Elemente unseres Geistes, sondern verfügen über spezifische Energien, die in Krisen entscheidend sein können.

Ego-States und psychische Energie: Verborgene Kräfte unseres Selbst

Claire Frederick beschreibt Ego-States als „Energien der Persönlichkeit“, die sich im Laufe unseres Lebens durch die Interaktion mit der Umwelt formen. Sie entstehen oft aus der Notwendigkeit heraus, Probleme zu lösen oder Konflikte zu bewältigen. Jeder dieser Ich-Zustände besitzt seine eigenen Gefühle, Erinnerungen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse. Diese Teile unserer Persönlichkeit sind dabei nicht starr, sondern flexibel und können in Krisenzeiten aktiv werden – sofern sie über genügend psychische Energie verfügen.

John und Helen Watkins definieren Ego-States als organisiertes Verhaltens- und Erfahrungssystem, das von anderen Ich-Zuständen durch eine durchlässige Grenze getrennt ist. Dies zeigt, dass in uns eine Vielzahl an Ego-States existiert, die jeweils bestimmte Fähigkeiten oder Verhaltensweisen verkörpern. Diese können potenziell aktiviert werden, um mit neuen Herausforderungen umzugehen.

Resilienz durch funktionale Ego-States stärken

Nach C.G. Jung kann psychische Energie in Form potenzieller Kräfte ausgedrückt werden, die für psychologische Arbeit bereitstehen. Komplexe, also assoziative Einheiten aus Bildern, Gedanken und Gefühlen, werden durch psychische Energie handlungsfähig. Diese Energie ist der Schlüssel, um in Krisen jene Persönlichkeitsanteile zu aktivieren, die über die passenden Fähigkeiten verfügen, um das Problem zu lösen.

In Krisenzeiten zeigt sich oft, dass uns ein funktionaler Persönlichkeitsanteil mit genügend Energie fehlt. Um unsere Resilienz zu steigern, ist es notwendig, diesen Anteil zu identifizieren und mit Energie aufzuladen. Dies kann bedeuten, dass wir einen lange vergessenen Teil unserer Persönlichkeit, vielleicht aus der Kindheit, ins Bewusstsein rücken und ihm die Kraft geben, aktiv zu werden.

Dieser Prozess ist zwar arbeitsintensiv, aber wenn es gelingt, den richtigen Ego-State zu finden und ihn zu stärken, werden wir in der Lage sein, resilient auf schwierige Situationen zu reagieren. Die Bewusstmachung und Aktivierung dieser inneren Ressourcen stellt damit einen wesentlichen Schlüssel zur psychischen Widerstandsfähigkeit dar.

Entwicklung kindlicher Anteile 

Resilienz und kindliche AnteileDie Bedeutung der Entwicklung kindlicher Anteile für die Resilienz

Resilienz, die Fähigkeit, sich nach belastenden Situationen wieder zu erholen, ist ein zentrales Konzept in der Psychologie und eng mit den Mechanismen der Stressbewältigung verbunden. Besonders interessant ist dabei der Einfluss kindlicher Anteile auf die Resilienz, denn sie spielen eine entscheidende Rolle in der Art und Weise, wie wir emotional auf Herausforderungen reagieren.

Das transaktionale Stressmodell von Richard Lazarus…

bietet eine wertvolle Grundlage, um die Bedeutung dieser unreifen Anteile besser zu verstehen. Lazarus beschreibt Stress als das Resultat eines dynamischen Prozesses, bei dem die Bewertung einer Situation eine zentrale Rolle spielt. Nicht die objektiven Gegebenheiten einer stressvollen Situation sind ausschlaggebend, sondern die subjektive Einschätzung des Betroffenen. Stress tritt dann auf, wenn eine Situation als belastend wahrgenommen wird und die verfügbaren Bewältigungsressourcen als unzureichend eingeschätzt werden. Dabei spielen unsere persönlichen emotionalen Muster, die oft in der Kindheit entstanden sind, eine große Rolle.

Kindliche Anteile…

beziehen sich auf emotional unreife Muster, die wir schon in früher Kindheit entwickelt haben, um mit Belastungen umzugehen. Ein Beispiel ist das Gefühl von Zurückweisung, das oft tief in der Kindheit verwurzelt ist. Wenn diese kindlichen Muster im Erwachsenenalter nicht bewusst gemacht und integriert werden, können sie zu übersteigerten emotionalen Reaktionen führen. Diese kindlichen Anteile stellen jedoch nicht zwangsläufig eine Schwäche dar – sie bergen vielmehr das Potenzial, die persönliche Resilienz zu stärken, wenn sie in Kombination mit reifen Persönlichkeitsanteilen entwickelt und genutzt werden.

Eine der wesentlichen Strategien im Umgang mit Stress ist das emotionsorientierte Coping, bei dem es darum geht, den eigenen Bezug zur Situation zu verändern. Dies erfordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit den eigenen kindlichen Reaktionen. Der Erwachsene muss lernen, diese unreifen Anteile zu erkennen und zu akzeptieren, um dann aus einer reiferen Perspektive heraus damit umzugehen. In der Praxis bedeutet dies, dass der “erwachsene Anteil” in uns den “kindlichen Anteil” führen muss. Diese innere Führung sorgt dafür, dass wir emotionale Impulse besser kontrollieren und angemessener auf belastende Situationen reagieren können.

Indem wir kindliche Anteile bewusst wahrnehmen, bewerten und mit erwachsenen, reifen Persönlichkeitsanteilen verbinden, können wir unsere Resilienz erheblich steigern. Diese Integration ermöglicht es uns, emotionale Herausforderungen weniger als Bedrohung, sondern vielmehr als bewältigbare Herausforderung wahrzunehmen – ein zentraler Aspekt des bewertungsorientierten Copings. Letztlich führt dies zu einer flexibleren und nachhaltigeren Stressbewältigung und stärkt die Fähigkeit, mit künftigen Belastungen resilienter umzugehen.

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Objektivierung

Objektivierung & ResilienzObjektivierung als Coping-Strategie

Eine Krise bzw. die Bewertung einer Situation als Krise ist immer subjektiv. Aber es kann hilfreich sein, wenn man feststellt, dass man nicht allein mit seiner Einschätzung ist. Teilen auch andere die Bewertung als Krise, ist es vielleicht hilfreich, sich die problematische Situation näher anzuschauen. Steht man mit seiner Krisenbewertung allein, ist es wohl sinnvoller, bei sich selbst nach möglichen Lösungen zu suchen. Halten alle meinen Chef für einen umgänglichen Menschen, nur ich nicht, dann triggert wahrscheinlich etwas alte Muster. Finden alle Kollegen, dass die derzeitige Arbeitsbelastung grenzwertig ist, kann man dies beim Vorgesetzten ansprechen.

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Spielregeln des sozialen Miteinanders

Resilienz & soziale SpielregelnSpielregeln des sozialen Miteinanders & Resilienz

Wie gut kennst Du Dich mit dem deutschen Rechtssystem aus? Wann bekommt man für Tempoüberschreitung Punkte in Flensburg, wann wird der Führerschein entzogen und wann droht eine Geldstrafe? Zum Glück gibt es das Internet, in dem man solches Wissen recherchieren kann. Aber wenn Du gerade in eine Polizeikontrolle geraten bist, hast Du wohl kaum Zeit, schnell im Internet nachzuschauen. Wenn man die Folgen seines Handelns überschauen kann, ist eine Krise besser zu meistern. Während Verkehrssünden gut katalogisierbar sind, sind soziale »Verfehlungen« schon schwerer einzuordnen. Spreche ich in meinem coolen Unternehmen eigentlich meinen Chef mit »Du« an – oder ist das schon der erste Schritt Richtung Kündigung? Darf ich meinen guten Freund darauf hinweisen, dass seine Freundin wirklich überhaupt nicht zu ihm passt – oder ist es dann aus mit der Freundschaft? Nicht alle Folgen sind vorhersagbar, aber je besser wir die Konsequenzen unseres Handelns einschätzen können, desto sicherer, d.h. resilienter, bewegen wir uns auf dem rutschigen Parkett sozialer oder auch juristischer Normen.

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